Findlinge

Weisheiten, Nettigkeiten & Klugheiten aus Büchern, Medien & Gesprächen. Von damals & heute. Für jetzt & morgen.

Wie der Mensch dem Tiere tut, so tut er letztlich sich selbst.
Pythagoras

Wer Tiere quält, ist unbeseelt und Gottes guter Geist ihm fehlt. Mag noch so vornehm drein er schauen, man sollte niemals ihm vertrauen.
Johann Wolfgang von Goethe

Ein Mensch fühlt sich oft wie verwandelt, sobald man menschlich ihn behandelt.
Eugen Roth

Die glücklichsten Zufälle sind immer die besten Gelegenheiten.
Alexandre Dumas

Menschen haben mehr in Viertelstunden als in Jahren gelernt.
Jean Paul

Wer einen Tiger jagen geht, muss damit rechnen, einem Tiger zu begegnen.
Indisches Sprichwort

Die Tanzenden werden von denen als verrückt erklärt, die die Musik nicht hören können.
Friedrich Nietzsche

Vergänglich sind alle Formen des Daseins. Müht euch, ohne abzulassen.
Buddha | Letzte Worte

Das rationalistische Intermezzo | Der Rationalismus, dieses Irrlicht, das ganz willkürlich nur jene Ausschnitte der Wirklichkeit beleuchtet und gelten läßt, die nicht der „Erfahrung“ und den „Denkgesetzen“ widersprechen, das heißt: den rohen Sinneseindrücken und einer ihnen angepaßten defekten Logik, ist, dies müssen wir uns klarmachen, nichts als ein temporäres Vorurteil, dazu bestimmt, nach einer gewissen Herrschaftsdauer wieder zu verschwinden. Es soll nicht geleugnet werden, daß der Rationalismus nicht das einzige, sondern nur eines von den vielen Vorurteilen ist, die die Menschheit in ihrer Geschichte zu durchlaufen hat. Daß er aber besser als die anderen, daß er das einzig sinnvolle, ja daß er überhaupt kein Vorurteil sei: diese Annahme ist ein moderneuropäischer Lokalwahn.
Egon Friedell, Kulturgeschichte der Neuzeit

Unregelmäßigkeit ist das Wesen der Natur, des Lebens, des Menschen.

Le loup qui se fait doux comme un agneau !

Sie dürfen nicht alles glauben was Sie denken!
Heinz Erhardt

Er hatte erkannt, daß das Meiste von dem, was die Menschen Glück nennen, sich erwerben läßt in Erfahrung und Ausdauer: Ruhe, Klarheit, Sicherheit und eine gewisse Unabhängigkeit.
John Henry Mackay, Die Menschen der Ehe

Allgemein trägt die Erscheinung des Todes die Kraft in sich, die menschlichen Triebe aufs Tiefste zu erwecken, weshalb wir die Kultur eines Volkes darnach messen dürfen, wie es sich in Religion, Wissenschaft und Kunst zum Problem der Vergänglichkeit gestellt hat.
Hans Ganz, Der Totentanz

Écrasez l’infâme!
Voltaire

Heiter sei mein Abendessen
wenn’s zur Nacht auch traurig geht
Und der Spott sei nie vergessen
Wenn auch alles untergeht.
Paul Scheerbart

À la guerre comme à la guerre, Monsieur l’Abbé!

Die Jugend ist verschwendet an die jungen Leute.
Oscar Wilde

Eine Frau ihrer Schönheit wegen zu heiraten ist genauso sinnlos wie einen Vogel zu essen, weil er schön singt. Aber es ist ein Fehler, der häufig vorkommt.

Douce mais sauvage.
Wahlspruch der Mathilde Sonntag | Wilhelm Raabe, Drei Federn

Es gibt drei Dinge, die niemand mehr zurückholen kann: den Pfeil, der vom Bogen schnellte, das in Hast und Eile gesprochene Wort und die verpasste Gelegenheit.
Ali Ibn Abi Talib | Vetter des Propheten Mohammed

Les temps changent, mais pas les hommes. Mon cher baron, die Welt ist rund, et tout ça reviendra. Aber das Leben entflieht, die Jugend verblüht.

Eine Sehnsucht ohne Angst, das wäre eine wohlfeile Sehnsucht, der man gar nicht wert wäre.
Arthur Schnitzler

Life begins at the end of your comfortzone.

Wir müssen Alle ringen,
Des Kampfs bleibt keiner frei;
Doch soll ein Sieg gelingen,
Frag’ nicht, ob schwer er sei.

Es gibt Dinge über die Jugend, die nur die Jugend weiß.

Ungerechtigkeit hat ein Gewicht, ein Form, eine Temperatur und eine Struktur – und einen sehr schlechten Geschmack.

Bekömmlich
wie der Wurm für den Frosch
wie der Frosch für die Schlange
wie die Schlange für das Schwein
wie das Schwein für den Mensch
wie der Mensch für den Wurm

Der Teufel holt die Geraden und die Ungeraden. Drum lustig gelebt und selig gestorben.

Après nous le déluge.

Das Urteil über den Gesamtverlauf wird immer einzig und allein von der geistigen Beschaffenheit des Betrachters abhängen und nur über ihn etwas aussagen.
Lion Feuchtwanger, Der Teufel in Frankreich

Lieber ein alter Dämon als ein junger Gott.
Karl Bruckmaier

Furchtlos ist immer nur, wer die Gefahr nicht erkennt.
Stefan Zweig

Doppelt soviel ist nicht immer zweimal so gut. Und das Gegenteil von schlecht ist nicht notwendigerweise gut, sondern kann noch schlechter sein.
Watzlawick, Vom Schlechten des Guten

Immer enger, leise, ziehen sich die Lebenskreise, schwindet hin, was prahlt und prunkt, schwindet Hoffen, Hassen, Lieben, und ist nichts in Sicht geblieben, als der letzte dunkle Punkt.
Fontane

Arrête-toi donc, tu es si beau !

O Fortuna, wie bistu so ein unstanthaffte göttin! Wer soll sich an dich lassen! Fürwar niemans. Dann so mehr du einem under augen anlachest, so mehr soll er sich hinder yhm deines außgezognen schwerts besorgen. So mer dein glantz herlich erscheinet, so grösser ist die dunckelheit, nebel unnd finsternis under dir verborgen, welche dein glantzenden schein schneller bedecken dann das trieb gewilck die sunnen.
Georg Wickram, 1554

Plus ça change, plus c’est la même chose.

Impertinenz, Ignoranz, Dummheit & Gier: Die vier apokalyptischen Reiter der spätbürgerlichen Moderne.

Ferne Berge sind den Narren wie Maulwurfshügel.
Ludwig Ganghofer

Nach dem golden das silberne, dann das eherne und schließlich das eiserne Geschlecht mit Heimtücke, Gewalt und maßloser Habsucht.
Ovid, Metamorphosen | Schöpfungsgeschichte

Das Einzige, was dem Menschen übrig bleibt | … iss dein Brot und trink deinen Wein und sei fröhlich dabei! So hat es Gott für die Menschen vorgesehen und so gefällt es ihm. Nimm das Leben als ein Fest: Trag immer frisch gewaschene Kleider und sprenge duftendes Öl auf dein Haar! Genieße jeden Tag mit der Frau, die du liebst, solange das Leben dauert, das Gott dir unter der Sonne geschenkt hat, dieses vergängliche und vergebliche Leben. Denn das ist der Lohn für die Mühsal und Plage, die du hast unter der Sonne. Wenn sich dir die Gelegenheit bietet, etwas zu tun, dann tu es mit vollem Einsatz. Denn du bist unterwegs zu dem Ort, von dem kein Mensch wiederkehrt. Wenn du tot bist, ist es zu Ende mit allem Tun und Planen, mit aller Einsicht und Weisheit.
Kohelet, 9

Tu trouveras partout mieux que la mort tout au moins.
Les musiciens de brême

Handle so gut du kannst und so schlecht du mußt, und bleibe dir dabei der Fehlergrenzen deines Handelns bewußt! Dies wäre schon der halbe Weg zu einer aussichtsvollen Lebensgestaltung.
Robert Musil, Über die Dummheit

Aus einem Haufen Giftschlangen flicht man kein Seil.
Winnetou

Wer sich vor dem Wolf fürchtet, sollte nicht in den Wald gehen.
Fjodor Michailowitsch Dostojewski

Wer starke Dinge tut wird stärker !

Unbedingte Tätigkeit, von welcher Art sie immer sei, macht zuletzt bankerott.
Goethe

Geh‘ ich zeitig in die Leere,
komm‘ ich aus der Leere voll.
Wenn ich mit dem Nichts verkehre,
weiß´ ich wieder, was sich soll.
Wenn ich liebe,
Wenn ich fühle,
ist es immer auch Verschleiß.
Doch in dieser leeren Kühle
Werd‘ ich wieder heiß.
Berthold Brecht

Always look on the bright side of life.

Selbstbetrug ist tausendmal süßer als Selbsterkenntnis.
Tristan & Isolde

Der Weinberg des Herrn ist voll mit Trauben. Aber steil ist er auch.

Plutôt la mort que la souillure.

„Ihr hochgeborenen Fürsten und Herren, die Ihr Beschirmer der Gerechtigkeit und Liebhaber des Guten seid, Ausreuter des Übels, Vertilger von Schande und Laster, eine sichere Zuflucht für alle Betrübten, gepeinigten und hilflosen Menschen!“
Die Fürsten blieben ernst, obwohl sie bei dieser Ansprache ein bißchen verwundert dreinguckten. Doch das Volk, das die spottende Heiterkeit flink erfasste, brach in munteres Gelächter aus.
Ludwig Ganghofer, Der Ochsenkrieg | Ein Roman aus dem 15. Jahrhundert

Ich leb, weiß nit, wie lang,
Ja, leb, wie lang?
Ich sterb und weiß nit, wann,
Ja, sterb, und wann?
Ich reit, weiß nit, wohin, Wohin?
Weiß nit, warum ich so fröhlich bin

Was man will, muss man können.
Oder man darf nicht wollen, was man nicht kann.

Ah, quel plaisir d’être en voyage.

Trau‘! – Schau‘ wem!

Dass allein eine Welt-Interpretation im Rechte sei, die Zählen, Rechnen, Wägen, Sehen und Greifen und nichts weiter zulässt, das ist eine Plumpheit und Naivität, gesetzt dass es keine Geisteskrankheit, kein Idiotismus ist.
Nietzsche, 1887; Fröhliche Wissenschaft.

Der Hund bewirtet den Maulesel mit Fleisch, und der Maulesel den Hund mit Heu – und so blieben beide hungrig.
Leo Tolstoi, Chadschi Murat

Le roi et mort, vive le roi.

Wenn du immer nur das tust was du sonst auch tust, kriegst du immer nur das, was du sonst auch kriegst.

Der schmale Weg führt in den Himmel, der breite in die Hölle.
Alfred Andersch

Übel Erworbenes geht übel zugrunde.

Dann ist das Zelt eine Zeitlang voll von Dämmerlicht und Geflüster – es ist die Stunde des Erzählens, von der Vergangenheit, der Zukunft, der Freiheit. Wie ich erfahre, sind zu Hause alle beispiellos glücklich und zumeist auch noch reich gewesen.
Imre Kertész, Roman eines Schicksallosen

Wer sich erniedrigt will erhöht werden.
Nietzsche, Demut als Hoffart

Life is what happens while you’re buzy making other plans.
John Lennon

Das große Preisen von Dingen erinnert zu oft an Armut von Erfahrungen.
Adalbert Stifter, Nachsommer

Was auch der Dümmste kann, muss darum nicht gleich das Dümmste sein.

Kann es sein, dass ich den falschen Göttern geopfert habe?
Gilgamesch

So wie die Liebe dich krönt, kreuzigt sie dich.
Khalalid Gibran | Der Prophet

Wir sind nicht nur verantwortlich für das was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.
Voltaire

Aller schönen Künste weit und breit Grundbedingung ist Gutherzigkeit.
Carl Spitteler

Wie ein Moralprinzip verschwindet
Selbst aus dem stärksten Intellekt
Wenn man ein hübsches Mädchen findet
Und eine gute Flasche Sekt
Ludwig Thoma

Es wird nie so viel gelogen, wie vor einer Wahl, während eines Krieges und nach einer Jagd.

Wer schon mal von einer Schlange gebissen wurde, fürchtet die Eidechse nicht mehr.
Afrikanisches Sprichwort | Kerewe

Ich bin, weil mein kleiner Hund mich erkennt.
Gertrude Stein

Heimlich und hastig entrinnt uns unbemerkt das Leben. Schneller ist nichts als die Jahre.
Ovid, Metamorphosen

Ohne Gehör für seinen Aufruf zum stillen Bau besserer Begriffe, reinerer Grundsätze, edlerer Sitten, von dem zuletzt alle Verbesserung des gesellschaftlichen Zustandes abhing, taumelt eine von Verdummung trunkene, verwahrloste Menschheit im Ausschreien technischer und sportlicher Sensationsrekorde ihrem schon gar nicht mehr so ungewollten Untergang entgegen.
Thomas Mann | Über Friedrich Schiller

Die Schönheit, die uns lockt, ist Huld und süßes Wunder; die Schönheit, die gekostet, ist wüster Dreck und Plunder.


Wenn Sie noch Quellenangaben ergänzen können, freue ich mich auf Ihre Zuschrift.